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Content-Genre

Bevor wir klären, was Content-Genre eigentlich bedeutet, möchte ich zunächst einmal darauf hinweisen, dass Content-Genre häufig mit Verkaufsgenre verwechselt wird. Unter Verkaufsgenre versteht man die Sortierungen, die im Buchhandel vorgenommen werden und nach denen der Kunde im Handel sucht. Fantasy-Regale neben Young-Adult-Regalen. Kriminalromane neben der Science-Fiction Abteilung. Das sind die Verkaufsgenres, nach denen auch bei Online-Portalen wie Amazon und Thalia sortiert wird.

 

Unter Content-Genre wird aber etwas anderes verstanden. Hier geht es um den Inhalt, mit dem sich der Autor beim Schreiben des Romans beschäftigt und wir Lektoren später herausarbeiten, ob das Erzählte in Gänze das Content-Genre erfüllt mit all seinen dazugehörigen Eigenschaften. Ich habe ein Aufzählung mit 7 und mit 12 Storytypen unten angefügt. Die Liste mit 12 Typen gibt einen größeren Überblick über die möglichen Inhalte, als auch einen umfassenderen Überblick, der um einiges mehr abdeckt.

Ich zähle hier beide Listen auf, bin aber der Meinung, die umfassendere Liste mit 12 Storytypen bildet die Content-Genres deutlicher ab.

 

Die 7 Story-Typen:

  • Aktion (extern/plot-driven)
  • Verbrechen (extern/plot-driven)
  • Horror (extern/plot-driven)
  • Liebe (extern/intern - plot-driven und character-driven)
  • Weltanschauung (character-driven)
  • Validierung (character-driven)
  • Vergebung/Erlösung (character-driven)

Content Genre bestimmt, was den Leser beim Lesen der Geschichte erwartet. Manche Content-Genres fokussieren sich mehr auf das Externe, andere wiederum haben das Interne im Zentrum der Geschichte. Content-Genre definiert sich über folgende Prinzipien: Was will der Protagonist? Was braucht der Protagonist? Was ist seine Grundbedürftigkeit? Welche verbindlichen Momente und Szenen braucht die Story, damit der Leser nicht enttäuscht wird? Welche Tropes sind hier vonnöten? Wie kann ich sie kreativ abändern, damit sie nicht klischeehaft wirken? Was steht auf dem Spiel für den Protagonisten? Welche Hürden hat er zu nehmen? Welche Emotionen, die der Leser durchlaufen möchte, liegen dem gewählten Content-Genre zugrunde? Wie werden sie erfüllt?

 

Um diese Fragen besser beantworten zu können, empfinde ich die Aufteilung in 12 Content--Genres als umfassender und tiefgreifender.

 

Die 12 Story-Typen:

Zunächst die externen Storytypen:

  • Aktion
  • Krieg
  • Horror
  • Verbrechen
  • Thriller
  • Western/Eastern
  • Liebe
  • Performance
  • Gesellschaft

Die internen Storytypen:

  • Status
  • Moral
  • Weltanschauung
  • (Liebe)

Bevor wir also beginnen, unseren Roman zu schreiben, macht es Sinn, zunächst das Content-Genre festzulegen. Später im Arbeitsprozess findet dann die Festlegung auf das Verkaufsgenre statt.

Nachdem wir uns für ein Content-Genre entschieden haben, überlegen wir, welches Subgenre gewählt wird. Hier wählt man ebenfalls aus den oben stehenden Storytypen. Mit der Wahl eines Content-Genres und eines passenden/ergänzenden Subgenres gibt man dem Leser ein Versprechen, das einzuhalten ist. Der Leser hat Erwartungen an die Story, die erfüllt sein sollten, möchte man schlechte Reviews vermeiden. Daher ist eine Auseinandersetzung mit den Genres im Vorhinein sinnig und ein tiefes Verständnis derselbigen vonnöten.

 

Du möchtest wissen, ob Du die passenden Genres gewählt hast? Ob sie stimmig sind und die dazugehörigen Konventionen und Anforderungen erfüllen? Schick mir eine Mail und ich helfe bei der Identifizierung der Genres und deren Ausarbeitung.

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